Read the English version below.
Zweite Geige
„Man will ein bißchen Spaß im Leben haben, nur darum geht es“, kommentierte der einzige Zuschauer aus Wales, der das komplette zweite Mark Richardson Memorial Match 2024 verfolgt hatte. „Wenn ich auf Tour gehe, ist Cricket nicht das wichtigste“, meinte einer der fünf internationalen Spieler aus Berlin, die gekommen waren, um die Pilgrims President’s XI zu vervollständigen. „Ich habe eigentlich nicht viel gemacht“, sagte der Kapitän des Richardson Pilgrims Teams. Alle waren sich einig, es war ein wunderbarer Tag, voller Spaß, ERDINGER Weißbier in Hülle und Fülle und reichlich Würstchen von „The Sausage Man Never Sleeps“. Und ja, es gab auch eine Cricketpartie – aber die hatte nur die zweite Geige gespielt.
Das war zu Beginn alles andere als klar. Es hatte viele Sorgen gegeben. Nur 17 Pilgrims hatten sich für das Spiel zu Ehren des ehemaligen Ehrenvizepräsidenten ihres Vereins angemeldet, das ungünstigerweise mitten in den Hamburger Schulferien angesetzt war. Also hatte der Vorstand Spieler der Treptower Knockers eingeladen, ihre jüngsten Mitstreiter, einschließlich ihres Würstchen-Sponsors. Die Beschaffung des ERDINGER Biers war ein Alptraum, und Pilgrims-Vizepräsident Dev hatte es gerade noch geschafft, die Kisten in letzter Minute in den Kühlschrank zu bekommen. Die Wettervorhersage war regnerisch, aber es blieb ausreichend trocken. Nicht alle waren pünktlich erschienen, und der jüngste Neuling der Pilgrims verpaßte sogar die Übergabe seiner Mütze vor dem Spiel. Trotzdem war er zum ersten Ball auf dem Feld.Was das Spiel selbst anbelangt, so hatte sich der Vize-Kapitän der Richardson Pilgrims, Dev, seit Tagen Sorgen um die Stärke seiner Mannschaft gemacht. Er befürchtete, sie seien weder stark genug, um zu zuerst schlagen, noch zu werfen. Als sie ins Feld gingen, legten die Eröffnungsspieler der President’s Pilgrims den erwarteten Blitzstart hin, Simon mit einer unerwarteten persönlichen Bestleistung (17) und Cam, der sich schließlich ausgewechselt wurde (50*). Ankit folgte (48),wurde aber kurz vor seinem Half Century von Keshav nach dessen eigenem Bowling gefangen. Doch nach 20 Overs, als die Batsmen die 150er-Marke überschritten hatten, begannen die Runs zu versiegen. Nur Andy (10*) und Adam (10) konnten noch in den zweistelligen Bereich kriechen, und später Sid mit einer rasanten 18, die durch Lukes Fang effektiv beendet wurde. In seinem ersten Spiel für seinen neuen Verein stach Saradhi (5-1-14-3) unter den 10 Bowlern hervor, die alle ihr Glück versuchten, Keshav erzielte 2/1, weitere Wickets wurden von Aswin, Jörg und Jasveer geholt, der auch einen Ball von seinem eigenen Bowling hielt. Als Jasveer Moritz beim Stand von 189/9 im 32. Over fing, erklärte der Präsident den Durchgang für beendet und schickte die Richadson Pilgrims an den Schlag.Damit blieb den Verfolgern etwa dieselbe Anzahl von Overs, um das Spiel zu gewinnen – oder ein Unentschieden zu erreichen, wenn sie so lange durchhalten konnten. Ein meisterhaftes Innings von Keshav (56), der schließlich von Moritz gefangen wurde, brachte den Spielstand auf 105/5 im 20. Over. Thomas (21), Dev (24*) und als letzter Mann Aswin (13*) folgten, um in die Nähe des Ziels zu kommen, aber es blieben immer weniger Overs übrig. Die Berliner Bowler Jules (2/19), Arslan (2/24) und Simon (2/22) enttäuschten den Präsidenten der Pilgrims nicht, und Keeper Adam fing einen Ball und warf Jasveer mit einem Run Out aus dem Spiel. Für das allerletzte (und teuerste) Over brachte sich Moritz selbst ins Spiel – und holte mit dem letzten Ball das letzte Wicket. 169/8 war nicht genug, um zu gewinnen, und nicht genug, um zu verlieren. Für die Pilgrims keine neue Erfahrung, ein ehrenvolles Unentschieden.Aber was hatte den Tag so schön gemacht – abgesehen vom Bier vor, während und nach dem Spiel und dem anschließenden fröhlichen Grillen mit Spielern und Besuchern? Vielleicht drei Dinge zusammen: Erstens war es die Einstellung der Spieler. Sie alle verkörperten den Geist von Mark, spielten fair, nicht um zu gewinnen, sondern um Spaß zu haben, unterstützten sich gegenseitig, erkannten die guten Leistungen derjenigen an, die sie erbrachten, und trugen so viel bei, wie sie konnten, jeder einzelne. Dann war es bestimmt der Live-Kommentar, der das Spiel belebte. Da es kaum Zuschauer gab, konnten sich die Reporter voll und ganz auf die Spieler konzentrieren und versuchten, sich gegenseitig mit witzigen Kommentaren zu übertreffen, nicht nur auf Englisch und Deutsch, sondern auch auf Hindi von Andy. Und nicht zuletzt konnte jeder auf dem Spielfeld sicher die zweite Geige spielen – und kein Orchester kann besser sein als seine Musiker. Vereint durch ihre Liebe zum Spiel, boten die 22 Sportler eine unvergleichliche und höchst unterhaltsame Show.
Richardson Pilgrims: Aswin, Chris, Dev (vc), Jasveer, Jörg, Karthik (wk), Keshav, Luke (c), Jürgen, Saradhi, Thomas
Pilgrims President’s XI: Adam (wk), Andy, Ankit, Arslan, Bianca, Cam (vc), David, Moritz (c), Jules, Sid, Simon
Begleitung: Anja, Gesa, Kerstin, Johann, Michael
Bericht: Max Minor, Cricket Korrespondent, (Übersetzung Max Minor, unterstützt von DeepL)
Photographie: Andreas Timm, Keshav Gulati
Second fiddle
“You want to have some fun in life, that is what it is all about” commented the only spectator from Wales, who had watched the complete 2nd Mark Richardson Memorial Match 2024. “If I go on tour, cricket is not the most important feature”, voiced one of the five international players from Berlin who had come to complete the Pilgrims President’s XI. “I did not really do much”, stated the captain of the Richradson Pilgrims team. Everyone agreed, it had been a wonderful day, full of fun, ERDINGER Weißbier galore and plenty of sausages from The Sausage Man Never Sleeps. And yes, there also had been a game of cricket – but that had been second fiddle.This was far from clear at the outset. There had been many concerns. Only 17 Pilgrims had registered for the match in honour of their club’s former honorary vice president, inconveniently scheduled in the middle of the Hamburg school holidays. So, the board had invited players from Treptower Knockers, their latest brothers in arms, including their sausage sponsor. Organising ERDINGER beer had been a nightmare, and Pilgrims Vice President Dev had just managed to get the crates into the fridge at the last minute. The weather forecast had been rainy, but it stayed sufficiently dry. Not everyone had turned up on time, indeed the Pilgrims latest novice missed his pre-match cap presentation. Still, he was on the field for the first ball.As regards the match itself, Richardson Pilgrims’ vice-captain Dev had been worried for days about the strength of his team. He feared they were neither strong enough to bat nor to bowl first. When they took the field, the President’s openers put on the expected flying start, Simon with an unexpected personal best (17) and Cam eventually retired (50*). Ankit followed suit (48), caught and bowled by Keshav just before his half century. But after 20 overs, when the batsmen had surmounted the 150 mark, runs began to dry up. Only Andy (10*) and Adam (10) could still creep into double figures, and later on Sid with a dashing 18, effectively terminated by Luke’s catch. In his first match for his new club Saradhi stood out (5-1-14-3) amongst the 10 bowlers who all tried their luck, Keshav got 2/1, other wickets were grabbed by Aswin, Jörg and Jasveer, who held one off his own bowling, too. When Jasveer caught Moritz at 189/9 in the 32nd over, the President declared the innings and sent the Richadson Pilgrims in to bat.This gave the chasers about the same number of overs to win the match – or to draw, if they could last that long. A masterful innings by Keshav (56), who was eventually caught by Moritz, got the score to 105/5 in the 20th over. Thomas (21), Dev (24*) and last man Aswin (13*) followed to get in the vicinity of the target, but with fewer and fewer overs left. Berlin bowlers Jules (2/19), Arslan (2/24) and Simon (2/22) did not disappoint the Pilgrims President, and keeper Adam took 1 catch and ran out Jasveer. For the very last (and most expensive) over, Moritz brought himself on – and took the last wicket with the last ball. 169/8 was not enough to win, and not enough to lose. For the Pilgrims, not a new experience, an honourable draw.But what had made the day so much fun – apart from the beer before, during and after the match, and the subsequent jolly barbecue with players and visitors? Maybe three things combined: First, it was the players’ attitude. They all embodied the spirit of Mark, playing fair, not to win, but to enjoy, supporting one-another, acknowledging good efforts by whoever made them, and contributing as much as they could, each and everyone. Then it was certainly the live commentary which livened up the match. With hardly any spectators, the reporters could fully concentrate on the players and tried hard to outdo one another with witty comments, not only in English and German, but also in Hindi by Andy. And last, but not least, everyone on the field could certainly play second fiddle – and no orchestra can be better than its musicians. United by their love for the game, the 22 sportsmen put on an unrivalled and highly entertaining show.
Richardson Pilgrims: Aswin, Chris, Dev (vc), Jasveer, Jörg, Karthik (wk), Keshav, Luke (c), Jürgen, Saradhi, Thomas
Pilgrims President’s XI: Adam (wk), Andy, Ankit, Arslan, Bianca, Cam (vc), David, Moritz (c), Jules, Sid, Simon
Support: Anja, Gesa, Kerstin, Johann, Michael
Bericht: Max Minor
Photography: Andreas Timm, Keshav Gulati